Deutsch als Fremdsprache – eine Herausforderung

Immer wieder und aus unterschiedlichsten Gründen kommen Menschen in den deutschsprachigen Raum, um hier zu leben und / oder zu arbeiten. Die Herkunftsregionen sind völlig unterschiedlich, ebenso die kulturellen Prägungen und der jeweilige Bildungsgrad.

Die meisten der hier ankommenden Menschen wollen unsere Sprache lernen – aber das ist gar nicht so einfach, denn die deutsche Sprache gilt gemeinhin als eine Sprache, die gar nicht so leicht zu erlernen ist. Und diese Einschätzung lässt sich auch wissenschaftlich belegen, denn sowohl die Grammatik als auch Satzbau und Aussprache der deutschen Sprache ist für viele eine Herausforderung

Die Deutsche Sprache ist wie eine Diva…

In vielen Fällen zeigt sich die Deutsche Sprache kapriziös wie eine Diva.

So ist die Grammatik im Vergleich zu vielen anderen Sprachsystematiken unterschiedlich – dies merkt man z. B. daran, dass es im Deutschen drei Artikel „der“, „die“ und „das“ gibt, dass man bei Deklinationen auf Geschlecht, Fall und Anzahl („Genus“, „Kasus“, „Numerus“) achten muss, und dass es auch bei der Zeitenbildung zahlreiche Ausnahmen gibt, bei denen meistens Hilfsverben, manchmal aber auch Modalverben zum Einsatz kommen; ganz zu schweigen von den Präpositionen, die oft einen bestimmten Fall verlangen, manchmal aber auch nicht.

Auch Wortschatz und Aussprache sind für viele eine Herausforderung, da sich z. B. für Sprecher romanischer Sprachen kaum Eselsbrücken bilden lassen, die das Merken deutscher Wörter erleichtern. Und durch die Vielzahl an Konsonanten klingt die deutsche Sprache für viele Menschen als „hart“ und „streng“.

Sprache als Schlüssel für Integration

Deutsch als Fremdsprache erlernen zu müssen (oder zu wollen) ist daher nicht einfach, aber in jedem Fall dringend notwendig, wenn es um das Thema Integration geht.
Integration bedeutet ja, am sozialen, gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, weil man sich mit Einheimischen austauschen, Kontakte ohne Sprachbarriere knüpfen und natürlich offizielle Verlautbarungen, Ankündigungen oder Hinweise verstehen kann.

Dabei tun sich Kinder noch relativ leicht, denn im gemeinsamen Spiel mit Muttersprachlern entsteht das Bedürfnis, sich mitzuteilen und es gibt noch viel weniger Hemmungen, Fehler zu machen.

Bei Erwachsenen ist es schon schwieriger, Deutsch als Fremdsprache (DaF) oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ) zu erlernen. Daher empfiehlt es sich, als Erwachsener einen Sprachkurs zu buchen, in dem speziell geschulte Sprachtrainer beim Erwerb der Sprachkenntnisse unterstützen.

Sprache vermitteln will gelernt sein

Nun gibt es viele Menschen, die es sich zur Aufgabe gestellt haben, Sprache zu vermitteln, oftmals in sozialen Einrichtungen, der Flüchtlingshilfe und oftmals ehrenamtlich.

Man kann das Engagement dieser Menschen gar nicht hoch genug schätzen, trotzdem wollen wir hier eine Lanze für professionelles Sprachtraining brechen. Sprache zu vermitteln erfordert eine Reihe didaktischer Fähigkeiten, um nicht „leere Kilometer“ zu machen oder wertvolle Zeit zu verschwenden. Häufig wird auch der Fehler gemacht, Gelerntes nicht ausreichend zu üben, und damit ist es rasch wieder verloren.

Daher ist es wichtig, dass Sprachtrainer die didaktischen Grundsätze der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache oder Deutsch als Zweitsprache ebenso kennen wie die zahlreichen erprobten und wissenschaftlich fundierten Methoden der Sprachvermittlung.
Ebenso wichtig ist spezifisches Wissen zu Lehr- und Lerntheorien, um zu verstehen, wie Sprachkenntnisse nachhaltig verankert werden können – schließlich gilt es zu erreichen, dass die Nutzung der Sprache selbstverständlich wird, und nicht jedes Mal eine neue Anstrengung darstellt, die dann auch gerne, wenn möglich umgangen wird.

Nicht zuletzt gilt es auch, kulturelle Besonderheiten zu berücksichtigen, unter anderem im Hinblick auf Sprachverwendung, Anstandsregeln und auch auf Bedeutung der Schriftzeichen.

Sprachunterricht muss zielgruppenorientiert sein

Setzen Sie sich mit der zu schulenden Zielgruppe auseinander:

  • Woher kommen Ihre Sprachschüler?
  • Warum sind sie hierhergekommen?
  • Welches Ziel verfolgen sie?
  • Welchen Bildungsgrad haben sie?
  • Besuchen die den Sprachkurs freiwillig?
  • Welche Sprachen beherrschen sie?
  • Sind ihnen unsere Schriftzeichen geläufig?

Hier kann es riesige Unterschiede geben, beispielsweise ob jemand als Flüchtling gekommen ist und möglicherweise von Erlebnissen auf der Flucht traumatisiert ist, oder ob jemand als Manager temporär hier arbeiten will und von seinem Arbeitgeber geschickt wird

Wenn Sie überlegen, eine Ausbildung zum Sprachentrainer für DaF oder DaZ zu absolvieren, laden wir Sie ein, einen Blick auf unsere Trainerausbildung für DaF/DaZ zu werfen. Gerne beraten wir Sie im Hinblick auf Ihr individuelles Bildungsanliegen, ebenso wie zu möglichen Förderungen.

Informationen zur Ausbildung finden Sie unter TrainerInnenausbildung DaF/DaZ

Juni 2022

Mag. Johannes Rath
Geschäftsführer

Mag. Johannes Rath, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung ppc training, Betriebswirt mit Spezialisierung auf Personalwirtschaft und Tourismuswirtschaft, langjährige Erfahrung in der Begleitung von PE- und OE-Prozessen, in der strategischen Führungskräfteentwicklung und in CRM-Prozessen.

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