Konfliktmanagement für Anfänger und Fortgeschrittene
Wahrscheinlich ist es noch niemandem von uns gelungen, ein Leben ganz ohne Konflikte zu führen. Auseinandersetzungen gehören zum Leben und irgendwo kracht es immer. Sicherlich waren auch Sie schon in einer Lage, wo ein Friedensstifter notwendig war oder schmerzlich vermisst wurde. Doch wie genau löst man Zwistigkeiten am besten? Oder noch besser: Wie lassen sich Konfliktsituationen ganz vermeiden? Genau damit beschäftigt sich professionelles Konfliktmanagement.
Konfliktmanagement – was ist das?
Eine Definition davon, was Konfliktmanagement eigentlich meint, ist gar nicht so einfach zu finden. Grundsätzlich ist es das Ziel, zwischenmenschliche Krisen positiv und produktiv zu bewältigen oder diese Situationen durch schnelles und rechtzeitiges Eingreifen gleich ganz zu verhindern. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden aus Mediation, Coaching, Psychologie und ähnlichen Bereichen. Zweck ist die Konfliktlösung und die Erhöhung der Konfliktfähigkeit.
Erfolgreiches und professionelles Konfliktmanagement erfordert nicht nur soziale Kompetenz, sondern gibt strategische Anweisungen, wie Konflikte rechtzeitig erkannt und vermieden werden können. Tools wie Checklisten unterstützen Sie dabei, diese Themen in allen Situationen in Berufsleben und Alltag bestmöglich zu managen und erfolgreich zu meistern.
Um Spannungen zu lösen, ist es notwendig zu verstehen, wie Konfliktsituationen überhaupt entstehen und wo Vermittlung am besten ansetzt. Eine gute Konfliktkultur kann Ihnen das Leben deutlich erleichtern. Laut dem österreichischen Organisationsberater und Konfliktforscher Friedrich Glasl, verläuft die Eskalation von Konflikten in Stufen.
Neun Stufen der Konflikteskalation (und wo erfolgreiches Konfliktmanagement ansetzen kann):
Stufe 1: Verhärtung
Am Anfang jedes Konflikts stehen eigentlich immer recht harmlose Uneinigkeiten zwischen Menschen. Wer jetzt eingreift, der hat es noch einfach. Unternehmen, die über Konfliktmediation Bescheid wissen und damit beginnen zu intervenieren, haben es leicht, Frieden zu stiften und eine mögliche Krise abzuwenden.
Stufe 2: Debatte und Polarisation
Die Spannungen wurden ignoriert und nehmen zu! Zwar wird jetzt ein Konflikt wahrgenommen, er ist aber noch mit relativ geringen Mitteln zu beenden. Gezielte Kommunikation ist das wichtigste Tool!
Stufe 3: Taten statt Worte!
Kommunikation verliert an Bedeutung. Für die Streitenden geht es nur noch darum, ihre Interessen durchzusetzen und das Gegenüber zu bremsen. Spätestens an dieser Stelle droht Unternehmen ein realer Wertverlust, denn hier könnte sich ein Sturm zusammenbrauen: Eine Ausweitung auf andere Personen!
Stufe 4: Image und Koalitionen
Ab jetzt wird es immer mühsamer, den Konflikt so zu beenden, dass alle Beteiligten zu einer Einigung kommen, mit der alle zufrieden sind. Das Gegenüber wird nicht nur offen beschuldigt, sondern es werden auch Verbündete gesucht. Die Uhr im Unternehmen tickt immer lauter. Es ist höchste Zeit einzugreifen und den Konflikt zu beenden. Wird diese Phase ignoriert, kann es sein, dass sich im Unternehmen Koalitionen bilden, die beginnen gegeneinander anstatt miteinander zu arbeiten. Diese Gruppendynamik gilt es zu verhindern.
Stufe 5: Gesichtsverlust
Jetzt wird die Feindschaft der Parteien offen gezeigt. Es gibt kein Zurück mehr! Ziel ist nur noch, das Gegenüber zu diskreditieren.
Stufe 6: Drohstrategien
Die Streithähne sind mittlerweile von der Kommunikation abgerückt und beginnen sich gegenseitig offen zu bedrohen. Ein unschönes Bild für alle Beteiligten, ein massiver Wertverlust für Unternehmen, denn wer damit beschäftigt ist, anderen zu drohen und in einen Kampf verwickelt ist, hat kaum mehr Zeit, hochwertige Arbeit zu leisten.
Stufe 7: Begrenzte Vernichtungsschläge:
Der Streit eskaliert immer weiter und nimmt drastische Züge an. Es werden konkrete Zerstörungsaktionen geplant und auch umgesetzt.
Stufe 8: Zerstörung und Zersplitterung
Der Name dieser Phase lässt bereits das aufziehende Chaos erahnen. Es geht den Beteiligten nur mehr darum, den „Feind“ zu zerstören. Hat ein Unternehmen bislang noch nicht eingegriffen, drohen schwere Schäden.
Stufe 9: Gemeinsam in den Abgrund
In diesem Stadium sind nahezu alle Mediationsversuche zu spät. Ziel der Konfliktparteien ist einzig und alleine die komplette Vernichtung des Gegenübers. Selbst eigene Bedürfnisse und die eigene Sicherheit werden ignoriert. Hier ist es für ein erfolgreiches Eingreifen schon viel zu spät.
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