Beweglichkeit und Reaktionsschnelligkeit sind die Antwort vieler Unternehmen auf die Herausforderungen einer sich immer schneller drehenden Welt. Diese Agilität müssen die Führungskräfte umsetzen, die selbst einem hohen Arbeitstempo und steigendem Druck ausgesetzt sind. Wo bleibt die Ruhe für konzentrierte, durchdachte und zukunftsorientierte Entscheidungen?
Führungskräfte müssen permanent Arbeitsabläufe, Anliegen von Mitarbeitern, Kollegen, Kunden und Lieferanten beurteilen. Dazu kommen noch strategische Entscheidungen, die einen Überblick über das große Ganze verlangen. Hier klaren Kopf zu bewahren, ist extrem wichtig, denn aus hektischem Aktionismus getroffene Entscheidungen sind oft nur kurzfristig wirksam oder vergrößern das Problem sogar. Lesen Sie hier, wie Führungskräfte mithilfe von Achtsamkeit zu Ruhe und innerer Klarheit finden können, um langfristig gute Entscheidungen zu treffen.
Achtsamkeit – was ist das?
Wir sind es in unserem Arbeitsalltag gewohnt, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Während der Arbeit oder in einer Präsentation checken wir ständig unsere Mails, telefonieren, surfen zur Recherche für ein anderes Projekt, denken schon an die nächste Aufgabe … Immer voraus zu denken, immer einen Schritt voraus zu sein, sei für den persönlichen Erfolg einer Führungskraft wie auch für den unternehmerischen Erfolg unerlässlich, hören wir von allen Seiten.
Achtsamkeit (englisch: „mindfulness“) zielt jedoch darauf ab, im Hier und Jetzt zu sein. Definiert wird sie als ein Moment passiver Geistesgegenwart: Das bedeutet, dem Moment mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sich nicht von den eigenen Gedanken treiben zu lassen, gelassener zu werden. Im Zustand der Achtsamkeit erfahren wir ganz wach unsere Umwelt, unseren Körper, unsere Stimmung – ohne darüber nachzudenken oder diese Empfindungen zu bewerten. Das ist nicht einfach, wenn man tagein, tagaus im Hamsterrad-Modus unterwegs ist.
Achtsamkeit durch bewusste Selbstwahrnehmung
„Erkenne dich selbst“, so steht es seit fast 2.500 Jahren am Apollotempel in Delphi. Nicht nur die Menschen der Antike, auch Führungskräfte der Gegenwart sollten sich diesen Spruch zu Herzen nehmen. Und zwar nicht nur auf die kognitiven Fähigkeiten bezogen, sondern auch auf das Wahrnehmen und Fühlen, auf die Emotionen, die unserem Handeln zugrunde liegen.
Im Stress entwickeln wir oft einen „Tunnelblick“, Probleme versuchen wir dann immer wieder mit denselben – öfter erfolglosen – Maßnahmen zu lösen. Aus dem sich permanent drehenden Gedankenkarussell auszusteigen und innerlich einen Schritt zurückzutreten, hilft beim Erkennen, welche eigenen Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster problematisch sind. Nur eine Führungskraft, die den inneren Autopiloten ausschaltet, kann kreativ sein und neue Wege und neue Lösungen finden.
Mit Achtsamkeit zu einer besseren Mitarbeiterführung
Ein weiterer positiver Effekt von Achtsamkeit ist die Steigerung der emotionalen Intelligenz. Sie ist die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle korrekt wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. Mit gestärkten empathischen Qualitäten können wir Stimmungen im Team erkennen und frühzeitig darauf reagieren, um ausgleichend oder anspornend zu wirken – je nachdem, was gerade benötigt wird.
Achtsamkeit als eine besondere Form der Aufmerksamkeit, die nach innen und nach außen stimmig und bewusst ist, hilft auch dabei, einen authentischen Führungsstil zu entwickeln, der bei den Mitarbeitern gut ankommt. Wer achtsam agiert und in sich ruht, vermittelt Selbstkontrolle – und wer von uns vertraut denn nicht eher einer Führungskraft, die die anstehenden Aufgaben mit Ruhe, Gelassenheit und Souveränität angeht, als einer, die ihre Unsicherheit durch cholerische Ausbrüche verdecken will?
Beraten und unterstützen Sie das Führungsteam Ihres Unternehmens bei der Auswahl passender Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema Achtsamkeit. In unserem Seminar „Mindful Leadership“ erlernen Führungskräfte anhand konkreter Übungen grundlegende Methoden und erfahren, wie sie diese in den Unternehmensalltag integrieren können.
